Asiatische Süßwasserperlen sind begehrt. Sie wurden zum Namensgeber eines neuen Verpackungssystems für Damenhygiene-Produkte. OPTIMA „Pearl“ ist komplett auf die Anforderung von in Asien produzierenden, global tätigen Herstellern ausgelegt: hoher Output von Verpackungen mit kleinen Stückzahlen, wie es für den asiatischen Markt typisch ist. Ganz außergewöhnlich ist dagegen das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Asien ist ein besonderer Markt für Damenhygiene-Produkte. In vielen Ländern dort sind sie quasi Luxusartikel. Mit steigendem Einkommen können sich jedoch auch viele asiatische Verbraucherinnen Slipeinlagen und Damenbinden leisten. Meist bevorzugen sie jedoch eher kleine Packungseinheiten. Das belastet den Geldbeutel nicht so stark.
Der Bedarf an kleinen Verpackungsgrößen beeinflusst die Art der Hochleistungsmaschinen, die dort für die Verpackung der Femcare-Produkte zum Einsatz kommen. Während in Europa typischerweise mindestens zwölf oder mehr der Hygiene-Produkte abgepackt werden, sind es in Asien typischerweise sechs bis zehn. Dabei ist inzwischen – wie in Europa – Hochleistung gefragt. Dies forderte ein international tätiger Kunde, der an seinen Standorten in Asien Damenhygiene-Produkte für den dortigen Vertrieb herstellt. Da die Personalkosten in einigen Ländern dort steigen, sind die für die Produktion verantwortlichen Teams sukzessive dabei, die Herstellprozesse immer höher zu automatisieren.
Schon vor einigen Jahren entschied sich der Kunde für ein kostengünstiges Verpackungssystem eines Mitbewerbers von Optima, das sich möglichst schnell amortisieren sollte. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Lieferant seine Versprechungen nicht einhalten konnte. Die Maschine erreichte – trotz mehrfachem Umbau – niemals die erwartete und zugesagte Leistung. Daher trat der Kunde an Optima Nonwovens heran, das er als zuverlässigen Lieferanten in anderen internationalen Märkten kannte.
Die Frage war: Ist Optima Nonwovens in der Lage, ein Verpackungssystem zu liefern, das zuverlässig mit hoher Leistung arbeitet – und das zu einem Preis, bei dem der Kunde mit einer angemessenen Amortisationszeit für seine Investition rechnen kann? Auch wenn die Personalkosten dort in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind – gegenüber europäischen Verhältnissen sind sie immer noch relativ gering. Dies muss im Rahmen von Automatisierungsprojekten berücksichtigt werden. Wichtig waren dem Produktionsleiter des Kunden, der Wert auf Anonymität legt, zudem ein wirksames Sicherheitssystem, ein verlässlicher Vor-Ort- und After-Sales-Service inklusive. Ersatzteilangebot sowie eine kompakte Bauweise, die Stellfläche einspart.
Es galt daher, ein bestehendes Konzept für eine Hochleistungsanlage zu überarbeiten und an die Erfordernisse in Asien anzupassen. Die üblichen Anlagen decken einen sehr weiten Bereich in Bezug auf die möglichen Verpackungsabmessungen ab. Diese hohe Flexibilität war bei der zu entwickelnden Anlage, von Optima Nonwovens „Pearl“ getauft, nicht gefragt. Im Rahmen des Customizings wurde sie ganz auf die Bedürfnisse der asiatischen Klientel ausgelegt – auf kleine Packungsgrößen und einen hohen Output. „Wir legten zudem Wert darauf, dass die Linie inklusive sämtlicher Teile so einfach wie möglich gestaltet wird“, sagt der Projektleiter des Anwenders und ergänzt: „Zudem sollte uns die Konstruktion Freiheiten bei Produktausrichtung und -anzahl lassen.“ Heraus kam ein Verpackungssystem mit Twin Bagger, das schneller und zuverlässiger als das des Wettbewerbs arbeitet – zu einem wirklich günstigen Preis. So können auch Anwender in sich entwickelnden Ländern, die mit steigenden Personalkosten kalkulieren, mit einer raschen Amortisation rechnen.
Dieses attraktive Leistungsverhältnis kann Optima Nonwovens bei „Pearl“ bieten, da die Entwickler technologisch kein Neuland betreten mussten. Gut bekannte Prozesse wie Stapeln und Verpacken können mit bewährter Technik realisiert werden. Dabei wurde auf einige Funktionalitäten, die für den Bedarf des asiatischen Anwenders nicht zwingend nötig sind, verzichtet.
Beispielsweise entfiel die sonst übliche Vollmodularisierung. Vergleichbar ist das Konzept mit dem asiatischer Automobilbauer. Diese liefern ein gut ausgestattetes Standardmodell zu attraktiven Konditionen. Anders als europäische Markenlieferanten. Diese setzen in der Regel auf ein Grundmodell, das vom Käufer durch zahlreiche Sonderausstattungen individualisiert wird. Das hat seinen Preis. Auch beim neuen „Asien-Modell“ Pearl von Optima Nonwovens kann der Anwender nur wenige optionale Features wählen – doch die Ausführung enthält alles, was er für den beschriebenen Zweck braucht, insbesondere die Kombinierbarkeit mit schnell laufenden Konvertern. Zudem profitiert er von einer Teilmodularisierung, die gewisse Freiheitsgrade eröffnet. Damit werden auch global agierende Kunden mit hohem Anspruch an die Maximalleistung zufriedengestellt.
Deutlich wird der Projektleiter, wenn es um die Frage geht, warum sich das Unternehmen für Optima Nonwovens als Lieferant entschieden hat: „In den vergangenen Jahren haben wir diverse Anbieter ausprobiert und die Erfahrung gemacht, dass Optima immer noch der Beste ist und immer danach streben wird, der Beste zu sein.“ Optima wolle eben Aufträge gewinnen – und das, indem es die besten verfügbaren Maschinen zur Verfügung stellt. Das betreffe sowohl die Maschinenzuverlässigkeit als auch Sicherheit und Qualität. Er lobt insbesondere die „Think Customer“-Mentalität: „Die Verantwortlichen bei Optima Nonwovens haben immer ein Ohr für uns, egal welches Problem wir haben. Das haben wir bei anderen Anbietern leider anders erlebt. Diese Werte haben uns dazu gebracht, Teil des Pearl-Pionierprojekts zu sein.“
Die Sonderedition Pearl enthält viele häufig gewünschte Funktionen standardmäßig. Hier die Hauptkomprimierung der Produkte, die einfach gegen eine Drehkassette getauscht werden kann. Dabei spart beispielsweise das verkürzte Stegband rechts Kosten ein und reduziert die Gesamtlänge der Anlage.
Die Beutelansaugung im Beutelaufnahme-Modul wurde im 3D-Drucker hergestellt. Damit lassen sich Teile schnell und flexibel herstellen. Zudem konnte durch die 3D-Drucktechnologie der Luftstrom im Inneren optimiert werden.
Eine weitere Maschine, die nicht ganz an die Leistung der oben beschriebenen Pearl heranreicht, ist die FS1. Ebenfalls für den asiatischen Markt entwickelt, könnte man sie als „Stiefschwester“ der Pearl betrachten. Bei ihr haben die Entwickler komplett auf Modularität verzichtet. Für viele regional agierende Kunden im asiatischen Raum wird die FS1 die Anforderungen erfüllen. Anfang 2021 soll sie auf den Markt kommen, während die „Pearl“ bereits im September 2020 erstmals ausgeliefert wurde. Als Sonderedition wird „Pearl“, analog wie die Sondermodelle der Automobilbauer, eine möglichst breite Kundenschicht ansprechen und so künftig mithelfen, den wachsenden Bedarf an Damenhygiene-Produkten im asiatischen Markt zu decken. Damit leisteten Optima Nonwovens und sein Kunde, der erste Anwender der Pearl, Pionierarbeit. Nicht zu unterschätzen ist die Rolle des Kunden: Letztlich löste er durch seine Anforderungen die Initialzündung für eine Entwicklung aus, von der auch künftige Anwender im asiatischen Raum profitieren werden.