Der Markt für Papierhygieneprodukte und deren Verpackungen ist im Begriff, sich massiv zu verändern. Drei wesentliche Treiber sind dafür verantwortlich, sagt Oliver Rebstock, Geschäftsführer von Optima Nonwovens. Besteht akut Handlungsbedarf?
In vielen Teilen der Welt stellen Verbraucher ihr Konsumverhalten auf den Prüfstand, gerade auch in Hinblick auf Verpackungen. Nachhaltigkeit ist für viele Menschen, insbesondere in Europa, Nordamerika und auch in Südamerika, eines der zentralen Zukunftsthemen.
Umweltbelastungen durch Verpackungen sollen reduziert werden, darin sind sich auch hierzulande führende Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und die Politik einig. Was es aktuell nicht gibt, ist ein Konsens über die besten Lösungen. Für das Verpacken von Papierhygieneprodukten sind neue Ideen vorhanden, jedoch werde es auf absehbare Zeit ein Nebeneinander unterschiedlichster Ansätze geben, zeigt sich Oliver Rebstock, Geschäftsführer von Optima Nonwovens, überzeugt. „Vieles ist denkbar, von der Monomaterial-Verpackung, die bereits existiert und für das Recycling optimale Voraussetzungen liefert, bis hin zur einem Pfandsystem für Windelverpackungen beispielsweise aus Plexiglas, was aus heutiger Sicht jedoch noch eine Utopie darstellt. Wir lassen hier dennoch zunächst intern unterschiedlichste, auch ‚wilde‘ Ideen zu.“
In vielen Teilen der Welt sind gesättigte Märkte für Papierhygieneprodukte zu erkennen. Was auf gesättigte Märkte folge, so Rebstock, sei Diversifizierung und Individualisierung. „Wir profitieren hier von den Erfahrungen aus der Optima Unternehmensgruppe und beobachten aktuell eine Entwicklung in der Papierhygiene, die stark an die Kosmetik-Branche, beispielsweise an Shampoos, erinnert.“ Das Angebot wird vielfältiger, die Anbieter wollen sich durch bestimmte Merkmale unterscheiden und auf sich aufmerksam machen. Dies betrifft nicht nur die Produkte an sich. Verstärkt treffen nun Marketing und Verpackungstechnik aufeinander: Sonderaktionen, spezielle Designs, passende Produktbeigaben, Personalisierung. Voraussetzung ist, dass die Verpackungstechnik – wie beim Umweltschutz – diese neuen Aufgaben beherrscht.
Der dritte Aspekt betrifft die Verpackungsästhetik und -qualität. Die klassischen PE-Beutel für Papierhygieneprodukte haben weiterhin großes Potenzial, insbesondere auch in Hinblick auf ästhetische Optimierungen. Eine symmetrische Folienverpackung, eine exakte Ausrichtung beispielsweise entlang der Seitenfalte und die Straffheit der Verpackung sind Kriterien dafür. Auch hier besteht ein enger Zusammenhang mit den Anforderungen des Marketings. Dass die Verpackungsästhetik auch bei Fast Moving Consumer Goods in Zukunft eine noch größere Rolle spielen wird, ist laut Oliver Rebstock unstrittig. „Bei vergleichbarem Preis und Produkt wird sich der Verbraucher im Zweifelsfall immer für das schönere Päckchen entscheiden“, lautet sein zentrales Argument. Die Erwartungen der Verbraucher steigen.
Diese so unterschiedlichen Trends werden voraussichtlich „koexistieren“. Idealerweise wird es gelingen, Marketingansprüche und ökologische Ziele miteinander zu verbinden. Der Wandel ist zudem nicht disruptiv. Die klassische Verpackung in PE-Beutel hat nicht ausgedient, sie wird jedoch um zahlreiche Varianten und Spielarten ergänzt.
Bisherige zentrale Leistungsmerkmale für Verpackungsprozesse, beispielsweise Ausbringung und Maschinenverfügbarkeit, behalten ihre Bedeutung, sagt Rebstock. On top werden technische Optionen für neue Anforderungen zu einem ergänzenden, ebenso bedeutenden Kriterium. Damit können Optima Kunden den Wandel aktiv begleiten und am Markt forcieren. Dies ist eine grundlegende Strategie, die Optima Nonwovens im R&D bereits verfolgt und weiterverfolgen wird.
Die gute Nachricht lautet zudem: Die Betreiber von Optima Maschinen sind mit dem vorhandenen Equipment sehr gut auf den Wandel vorbereitet. Mit kleinstem bis mittlerem Zusatzinvestment lassen sich neue Packmittel testen oder es lässt sich sogar ein neues Level in der Verpackungsästhetik erreichen. Optima leistet schon jetzt einen entscheidenden Beitrag für die positive Bewältigung dieses Wandels.
Der Wandel und die entsprechenden technischen Entwicklungen sind nicht erst seit 2021 auf dem R&D-Radar. Als Beispiel dafür sei an dieser Stelle die OPTIMA ZERO Konzeptmaschine genannt. Die grundlegende Idee wurde bereits vor über zehn Jahren geboren, war jedoch zum damaligen Zeitpunkt technisch nicht umsetzbar. Auf der INDEX 2017 folgte dann der Paukenschlag: Optima präsentierte die OPTIMA ZERO als Technologieträger und als einen Ausblick auf die gar nicht so ferne Zukunft der Papierhygieneverpackung. Eine Maschine, die von Takt zu Takt eine unterschiedliche Anzahl an Produkten in Folie verpackt und diese mit unterschiedlichen, individuellen Motiven bedruckt.
„Das ist die maximale Flexibilität, die in dieser Form natürlich vom Markt noch nicht gebraucht wird. Aber es zeigt, dass es geht. Und diese Dinge, die wir an der OPTIMA ZERO gelernt haben, können wir jetzt in die Serie einbringen. Für das, was heute gebraucht wird“, sagt Oliver Rebstock. Zudem hat Optima Nonwovens als Teil der Optima Unternehmensgruppe Zugang zu einem Spektrum an Technologien, das in der Branche seinesgleichen sucht. Querverbindungen mit den Branchen Pharma, Consumer, Life Science führen zu neuen, auch unkonventionellen Ideen und Lösungen.
„Unsere Kernkompetenz ist das Übernehmen von Papierhygieneprodukten aus dem Herstellprozess in jeder Geschwindigkeit, das sanfte und schonende Handling der Produkte sowie das Stapeln und Anordnen zu präzise ausgerichteten, komprimierten Formationen. In welches Packmittel wir diese verpacken, ist für uns zunächst zweitrangig.“ Das Verpacken in PE-Folien – Beutel aufziehen, den komprimierten Stapel einschieben, Beutel verschweißen – dafür ist Optima Nonwovens als Weltmarktführer seit Jahrzehnten bekannt. Entwicklungen in diesem Bereich werden mit Kontinuität fortgeführt, sie werden jedoch heute schon um Innovationen und neue Optionen in Hinblick auf die sich ändernden Märkte erweitert.
Für den Umweltschutz:
Für die Diversifizierung:
Für die höchste Verpackungsästhetik und -qualität: